Kath. Gemeinde St. Markus

in Frankfurt - Nied "Mit Gott für die Welt"

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Rolf Mueller portrait 2Das Wochenwort macht Pause

Liebe Leserinnen und Leser unserer Homepage!

Seit fast anderthalb Jahre haben Sie auf unseren Homepages regelmäßig ein Wort von einer / einem unserer Seelsorgerinnen oder Seelsorger aus dem Pastoralen Raum lesen können. Immerhin sind so 85 Beiträge zu einem Kirchentagebuch und 60 Beiträge als Wochenwort zu lesen gewesen.

Wir haben diese Beiträge auch als ein Zeichen der Verbindung und der geistlichen Begleitung in einer schwierigen Zeit während der Pandemie gesehen. Jetzt aber zeichnet sich ab: Es werden – gottseidank – wieder mehr und mehr Veranstaltung im „echten“ Raum stattfinden. Deswegen haben wir im Seelsorgeteam unseres Pastoralen Raums beschlossen, vorerst mit dem „Wochenwort“ zu pausieren und dann im Herbst zu überlegen, ob es wieder ein ähnliches gemeinsames Format für unseren Pastoralen Raum geben kann.

An dieser Stelle sei allen Autorinnen und Autoren ein herzliches Dankeschön für Ihre Beiträge gesagt; ganz besonders aber auch denjenigen, die Tag für Tag und dann Woche für Woche die Beiträge auf die drei Homepages unserer Pfarreien gesetzt haben.

Rolf Müller, Pastoralreferent

Rolf Mueller portrait 2

 

 

 

von Rolf Müller

 

 

 

 

 

Junge Leute nicht vergessen

In der ersten Sommerferienwoche war richtig etwas los rund um die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt und das Josefshaus in Griesheim: Es waren Ferienspiele. Viele Kinder und Teamer hatten viel Spaß bei Spielen, Sport, Kreativem Tun, Ausflügen und Gottesdienst. Es war sehr schön für mich, so viele fröhliche Kinder, Jugendliche und Erwachsene zu erleben, die allesamt „gut drauf“ waren.

Denn in den letzten Monaten habe ich auch anderes erleben müssen. So zum Beispiel in der Zeugniskonferenz an meiner Schule vor den Sommerferien. Dort sagte eine Kollegin das, was alle ahnten: Noch nie habe es so viele Kinder an der Schule gegeben, die psychisch betreut werden mussten. Diese Pandemie hat viele Schülerinnen und Schüler hart getroffen. Gerade in einer Lebensphase, in der es man viele Leute kennenlernt und Gemeinschaft braucht. Ich kenne einen Studenten, der trotz einem Jahr Studium seine Kommilitonen noch nicht kennen gelernt hat. Da ist eine Jugendliche, die, um ihre alte und kranke Großmutter zu schützen, ein Jahr lang fast keinen Schritt vor die Haustüre gemacht hat. Ich könnte diese Beispiele fortführen. Trotz aller berechtigten Berichte von ausufernden Partys und illegalen Treffen bin ich der Meinung: Die große Mehrheit der Kinder und Jugendlichen haben sich zum größten Teil sehr verantwortungsvoll durch die Krise bewegt.

Umso wichtiger ist es, dass wir als Kirchengemeinden, sei es als Verantwortungsträgerinnenn – und Träger oder als Gläubige, Kinder und Jugendliche nicht aus dem Blick verlieren. Die Gefahr dafür ist groß. Ich habe das selbst erfahren müssen: Anderthalbjahre Kontaktbeschränkungen und Versammlungsverbote sind bei Kindern und Jugendlichen eine halbe Ewigkeit. Bei manchen Formaten habe ich die Sorge, dass da in dieser Zeit „der Faden gerissen ist.“ Hier gilt es, behutsam neue Fäden zu spinnen. Das heißt für mich zunächst: Ein offenes Ohr zu haben für die Erfahrungen, die Kinder und Jugendliche in der letzten Zeit gemacht haben. Und dann: Behutsam alte Fäden neu aufzunehmen und neue zu spinnen. Ich hoffe sehr, dass uns das gelingt.

Die Ferienspiele in Griesheim, aber auch die in Nied und die Zeltlager der Gallusgemeinden (toll, dass Ihr fahrt!) sind erste Schritte dahin. Ein herzliches „Danke“ sei denen gesagt, die sich für diese Aktionen mit Herz und Verstand engagieren!

Monika SjpgVor einiger Zeit las ich ein Zitat des Schriftstellers Ödon von Horvath, das mich sehr angesprochen hat:

„Ich hab mal Gott gefragt, was er mit mir vorhat. – Er hat es mir aber nicht gesagt, sonst wär ich nämlich nicht mehr da. – Er hat mir überhaupt nichts gesagt. – Er hat mich überraschen wollen.“

Die Ausgangsfrage finde ich sehr nachvollziehbar, manchmal möchte man / frau doch gern wissen, wo es für einen selbst wohl langgeht. Was hat Gott vor mit mir? Wir machen dabei dieselbe Erfahrung wie Ödon von Horvath, Gott sagt es nicht! Es ist unsere Aufgabe, das zu entdecken. Und manchmal kommt dann durchaus auch der Gedanke, ‚hätte ich das vorher gewusst, ich hätte es nicht getan, nicht diese Entscheidung getroffen, nicht diesen Weg eingeschlagen …‘ Oft ist es sehr gut, dass wir nicht wissen, was auf uns zu kommt, sondern überrascht werden. Nicht immer nur positiv, manchmal braucht es lange um einen Sinn in dem zu erkennen, was einem widerfährt.

Ab und zu aber ist das, was auf uns zu kommt eine wunderbare Überraschung, für die man / frau nur dankbar sein kann: Menschen, die uns begegnen, ein Ereignis, unerwartete, glückliche Stunden, ein Buch, das uns findet, Urlaubstage, die Leib und Seele gut tun …

In den kommenden Wochen der Ferien wünsche ich Ihnen die ein oder andere Herz erfüllende Überraschung!

Monika Stanossek

 

 

Pater Roger Abdel Massih.jpg

 

 

von Pater Roger Abdel Massih

 

 

Das Geheimnis vom Glück

Liebe Leserinnen und Leser,

Jeder von uns sucht in seinem Leben glücklich zu sein.

Ich fand in der folgende Geschichte einen guten Tipp um an diesen Ziel anzukommen. Ich wünsche Ihnen eine gute und innere Lektüre.

Ein ganz auf das innere Leben ausgerichteter Mönch wurde gefragt, warum er trotz seiner vielen Aufgaben immer so gesammelt sein könne: «Wie gestaltest du denn dein Leben, dass du so bist, wie du bist, so gelassen und so in dir ruhend?»

Der Mönch sprach: «Wenn ich stehe, dann stehe ich; wenn ich gehe, dann gehe ich; wenn ich sitze, dann sitze ich; wenn ich schlafe, dann schlafe ich; wenn ich esse, dann esse ich; wenn ich trinke, dann trinke ich; wenn ich schweige, dann schweige ich; wenn ich schaue, dann schaue ich; wenn ich lese, dann lese ich; wenn ich arbeite, dann arbeite ich; wenn ich bete, dann bete ich .. .» Da fielen ihm die Fragesteller ins Wort: «Das tun wir doch auch. Aber was machst du noch, was ist das Geheimnis deines Mensch-seins?»

Der Mönch antwortete den Fragenden wiederum: «Wenn ich stehe, dann stehe ich; wenn ich gehe, dann gehe ich; wenn ich sitze, dann sitze ich; wenn ich schlafe, dann schlafe ich; wenn ich esse, dann esse ich; wenn ich trinke, dann trinke ich; wenn ich spreche, dann spreche ich; wenn ich schweige, dann schweige ich; wenn ich schaue, dann schaue ich; wenn ich höre, dann höre ich; wenn ich lese, dann lese ich; wenn ich arbeite, dann arbeite ich; wenn ich bete, dann bete ich …»

Da sagten die Neugierigen: «Das wissen wir jetzt. Das tun wir alles auch!»

Der Mönch aber sprach zu ihnen: «Nein, eben das tut ihr nicht: Wenn ihr steht, dann lauft ihr schon; wenn ihr geht, seid ihr schon angekommen; wenn ihr sitzt, dann strebt ihr schon weiter; wenn ihr schlaft, dann seid ihr schon beim Erwachen; wenn ihr. esst, dann seid ihr schon fertig; wenn ihr trinkt, dann kostet ihr nicht genug; wenn ihr sprecht, dann antwortet ihr schon auf Einwände; wenn ihr schweigt,: dann seid ihr nicht gesammelt ge-nug; wenn ihr schaut, dann vergleicht ihr alles mit allem; wenn ihr hört, überlegt ihr euch schon wieder Fragen; wenn ihr lest, wollt ihr andauernd wissen; wenn ihr arbeitet, dann sorgt ihr euch ängstlich; wenn ihr betet, dann seid ihr von Gott weit weg .. . »

Juraj Sabados

 

 

 

 

 

Am heutigen Sonntag hören wir von der Aussendung der Zwölf Apostel. Jesus sendet Jünger aus, mit der Vollmacht zu heilen. Eigentlich möchte er allen Gutes tun und allen die frohe Botschaft von der besseren Gotteswelt verkünden lassen. Und er gebot ihnen, außer einem Wanderstab nichts auf den Weg mitzunehmen, kein Brot, keine Vorratstasche, kein Geld im Gürtel, kein zweites Hemd und an den Füßen nur Sandalen. Wie wollen wir als Kirche heute damit umgehen?

Dazu biete ich Ihnen folgende Meditation an:

Was macht die Kirche aus?
Die Freude an Gott, nicht an der Macht – macht die Kirche aus.
Deswegen glaube ich an die Zukunft der Kirche,
weil es auch unter Frauen und Männer gibt,
die ihre Stimme erheben um der Wahrheit willen,
Veränderung fordern um der Gerechtigkeit willen,
sich für das Leben einsetzen und so gegen den Tod protestieren.
Die Freude an Gott, nicht an der Macht – macht die Kirche aus.
Deswegen glaube ich na die Zukunft der Kirche,
weil es auch unter uns Frauen und Männer gibt,
die teilen, helfen, heilen,
und damit Hoffnung stiften und zeigen,
dass man mit Vertrauen weiter kommt als mit Geld und Macht
und Vorräten und einem zweiten Paar Schuhe.
(Roland Breitenbach)

Gott segne euch, dass ihr seinen Willen vom Willen der Menschen unterscheiden könnt.

Ihr
Pfr. Juraj Sabados